Weltpremiere YogaCycling auf dem Tempelhofer Feld in Berlin

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15
Jun

Es ist warm, wir sitzen bei den Drei Schwestern im Garten und planen die Welt-Premiere. Der Name wird diskutiert – wir einigen uns auf YogaCycling, denn es geht um Yoga-Übungen beim Radeln, nicht Yoga am Fahrrad im Stand, auf der Wiese oder im Wald. Denn dazu gibt es viele Anbieter. Übungen während der Fahrt ? Google bleibt die Spucke weg, fast nichts zu finden im Netz, eine Weltpremiere bahnt sich an.

Wir laden zu Donnerstag, den 11. Juni 2015 auf das Tempelhofer Feld. Ein paar Bekannte, einige Neugierige, zwei Journalisten sind mit dabei. Das Wetter ist perfekt – gerötete Abendsonne, einer der ersten lauen Sommerabende, alles perfekt. Wir begrüßen die Teilnehmer, skeptische Blicke.

Wir fangen gleich mit dem Radler-Gruß an: Wir stehen im Kreis, neben dem Sattel unseren Stahlrössern, schieben das Rad langsam nach vorne. Der müde Büro-Rücken hat keine andere Chance, als sich zu senken, bis die 90 Grad erreicht sind: Es zieht und spannt angenehm, wir spüren unseren Körper. Das jetzt jeden Morgen machen, nach dem Aufschließen, da müssten die Rückenbeschwerden doch bald nachlassen.

Wir radeln, leicht abschüssig Richtung Hangar. Eine Hand hinter den Rücken, von oben runterschiebend, eine weitere Streckung, es passiert was. Die skeptischen Blicke weichen langsam, erstes verzücktes Strahlen ist auf den Gesichtern zu sehen. Wir legen nach: Die Taube auf dem Fahrrad, ideal, wenn der Restschwung vor der roten Ampel zum Ausrollen reicht. Ein Fuß auf die Pedale, in den Stand, beide Hände am Lenker, das andere Bein langsam zur Brust hoch ziehen, mit dem Schienenbein an den Lenker lehnen. Wow, das ist also ein gerader Rücken.

Begeistert, unser Mantra vergessend, nur einfache, im Straßenverkehr ungefährliche Übungen zu zeigen, rollen die Versuchskaninchen im großen Krieger die Rollbahn runter. Die Kameras von dpa und BILD klicken, bitte nochmal, bitte wieder so schön lächeln, es entstehen schöne Fotos in einmaliger Kulisse. Ein, zwei Interviews am Schluss, mit Sonnenuntergang über den Hangars den Abend auf den Liegestühlen ausklingend lassen.

Medienberichte? Fehl am Platz. Nix, fast nix, über das ganze Wochenende. Bis am Montag morgen das Telefon klingelt: Ein Radiosender möchte ein Interview. Das ganze Netz sei ja inzwischen voll mit Fahrrad-Yoga. Die dpa hat informiert, ganz Deutschland weiß von Berlin´s neustem Sommertrend. Interview- und TV-Anfragen häufen sich, wir sind überrascht über das Interesse. Eigentlich wollten wir ja nur mal gucken, ob es überhaupt Interesse gibt. Gibt es offensichtlich …